Pfeffer und seine Verwandten

Asiatische Zutaten mit P

Allgemeines über Pfeffer

Während bei uns der Schwarze Pfeffer meist in Pulverform auf dem Tisch steht oder beim Kochen aus der Pfeffermühle kommt, findet Pfeffer in Asien auch in anderen Formen und verschiedenen Farben seinen Weg in viele Gerichte.

In Thailand nennt man den Pfeffer “Prik Thai” ( พริกไทย ). Dieser Name deutet schon an, dass der Pfeffer früher, bevor die Portugiesen die Chilis, die auf Thai “Prik” ( พริก ) heißen, aus Südamerika nach Asien brachten, bereits ein sehr wichtiges Gewürz war, um Gerichten Schärfe zu verleihen.

Im folgenden findest du eine Überischt über den Pfeffer und seine Verwandten.

Frischer grüner Pfeffer

Grüne Pfefferkörner sind die Früchte des Schwarzen Pfeffers die unreif geerntet und dann entweder frisch verwendet oder getrocknet werden. Falls sie getrocknet werden, werden sie zu schwarzen Pfefferkörnern (siehe unten).

In Thailand nennt man den frischen, grünen Pfeffer “Prik Thai On” (พริกไทยอ่อน).

Ich lege diesen auch gerne in Sojasoße ein und stelle ihn in meinem Puang Prik zum individuellen Nachwürzen von Gerichten auf den Esstisch.

Verwendung

  • Grüner Pfeffer in Sojasoße
  • Grünes Thai Curry mit Rindfleisch
  • Mama Sita’s Caldereta
  • Nuea Pad Phed Prik Thai On
  • Rindfleisch aus dem Bambusdämpfer

Schwarzer Pfeffer

Bei schwarzen Pfefferkörnern handelt es sich ebenfalls um die Früchte des Pfeffers, die unreif geerntet werden, das heißt, wenn sie noch komplett grün sind. Durch anschließendes, mehrtägiges Trocknen werden sie dann schwarz und schrumpelig.

Schwarzer Pfeffer wird in ganz Asien zum Würzen von Speisen verwendet. In Thailand nennt man den schwarzen Pfeffer “Prik Thai Dam” (พริกไทยดำ). Dort ist er auch als Bestandteil einer Paste mit dem schönen Namen Drei beste Feunde bekannt.

Verwendung

  • Chinesische Rotgeschmorte Schweinelende
  • Indisches Pork Korma
  • Koreanisches Dwaejigogi Bulgogi im Dolsot
  • Thailändischer Plaa Muek Yad Sai
  • Thailändisches Nuea Pad Prik Thai Dam

Weißer Pfeffer

Weiße Pfefferkörner sind eigentlich nur die Steinkerne des schwarzen Pfeffers. Um weißen Pfeffer zu gewinnen, werden die roten, vollreifen Früchte des Pfeffers geerntet und für einige Tage in Wasser eingeweicht, bis das Fruchtfleisch vergoren ist und von selbst abfällt. Die verbleibenden Kerne werden dann geschält und getrocknet. Durch dieses Herstellungsverfahren schmecken und riechen weiße Pfefferkörner immer etwas muffig, das ist aber völlig normal.

Weißer Pfeffer wird vor allem in Thailand, aber auch in anderen ostasiatischen Ländern, zum Würzen von Speisen verwendet. In Thailand nennt man ihn “Prik Thai Kaau” (พริกไทยขาว).

Verwendung

  • Kantonesiches Hackfleisch mit Ei
  • Teriyaki Ente mit grünen Bohnen
  • Thailändisches Mhu Daet Diau
  • Thailändisches Mhu Grob Nam Ma Prau
  • Thailändisches Rad Na Mhu

Roter Pfeffer

Als “Roten Pfeffer” bezeichnet man die komplett gereiften, ungeschälten Früchte des Schwarzen Pfeffers. Roter Pfeffer wird meist getrocknet oder in salzige oder saure Laken eingelegt. Beides ist bei uns eher selten zu bekommen.

Rosa Pfeffer

Die Rosa Beeren aus Südamerika werden manchmal auch als “Rosa Pfeffer” oder verwirrenderweise ebenfalls als “Roter Pfeffer” bezeichnet, sind aber nicht mit dem Pfeffer verwandt. Sie besitzen keine Schärfe und haben einen völlig anderen Geschmack, also bitte nicht verwechseln.

Kampot Pfeffer

Kampot Pfeffer ist eine geschützte Bezeichnung für Schwarzen Pfeffer aus den Provinzen Kampot und Kep in Kambodscha. Er muss nach bestimmten Richtlinien angebaut werden um diese Bezeichnung tragen zu dürfen. Kampot Pfeffer gilt als besonders aromatisch und kommt meist als schwarzer Pfeffer oder als roter Pfeffer auf den Markt.

Verwendung

  • Kambodschanisches Loc Lac

Langer Pfeffer

Langer Pfeffer, auch “Stangenpfeffer”, ist ein sehr naher Verwandter des schwarzen Pfeffers. Er wird auf Tamil “Pippali” genannt und verlieh so der gesamten Gattung Piper (dt. Pfeffer) ihren Namen. Dieser wächst wild in ganz Indien und war wohl die erste Pfefferart, die in Europa bekannt wurde, dann aber im 17. Jahrhundert vom schwarzen Pfeffer verdrängt wurde. Heute gilt Langer Pfeffer bei uns eher als exotisches Gewürz. Aber in Südostasien wird er ab und zu verwendet. In Thailand kennt man ihn als “Dipasi” (ดีปลี) und in Vietnam heißt er “Tiêu lốt”.

Verwendung

  • Thailändisches Gaeng Pet Luk Thung Phak Tai
  • Nordthailändisches Prik Laap

Kubeben Pfeffer

Der Kubeben Pfeffer, der auch als “Stielpfeffer” oder “Indischer Pfeffer” bekannt ist, gehört ebenfalls zur Familie der Pfeffergewächse und ist somit mit dem Schwarzen Pfeffer verwandt. Er ist auf Java und vielen Inseln Indonesiens heimisch, wird aber auch auf Sri Lanka angebaut. Im Geschmack ist er dem Schwarzen Pfeffer sehr ähnlich.

Sichuan Pfeffer

Der Sichuan Pfeffer hat mit dem Pfeffer nur den Namen gemein, mehr Informationen über dieses Gewürz findest du im separaten Eintrag über Sichuan Pfeffer.