Reis aus dem Bambusdämpfer

Schön anzuschauen, aber für Reis nicht so praktisch

Reis aus dem Bambusdämpfer

Anfang Oktober hat unser Reiskocher den Geist aufgegeben. Natürlich ausgerechnet an einem Kochabend mit Curry zu dem wir einige Gäste zu Besuch hatten. Die erste Fuhre Reis hat noch er zuverlässig wie immer gekocht, als wir ihn aber gleich danach noch einmal befüllten, tat sich gar nichts mehr und wir mussten den restlichen Reis in einem Topf zubereiten.

Hier fiel mir dann das erste Mal wirklich auf, wie praktisch ein Reiskocher doch ist. Und wie sehr ich mich daran gewöhnt habe die Zubereitung des Reises einem Spezialisten zu überlassen, während ich mich auf die Hauptgerichte konzentrieren kann. Dabei hatte ich mich lange gegen die Anschaffung eines Reiskochers verwehrt und erst vor knapp drei Jahren einen gekauft.

Während ich mich nun auf der Suche nach einem neuen Gerät befinde, das eventuell auch etwas größer ist und vielleicht auch noch einen Aufsatz zum Dämpfen hat, habe ich mir einige Gedanken zur Zubereitung von Reis gemacht. Dabei fiel mir ein, dass ich die Zeit bis ein neuer Reiskocher im Haus ist, nicht zwangsläufig damit überbrücken muss den Reis im Topf zuzubereiten. Vielmehr habe ich ja noch mindestes zwei Gerätschaften im Haus mit denen man Reis zubereiten kann.

Eine davon ist mein Reisdämpfer aus Bambus, den ich mir vor einiger Zeit bei einem Namhaften Versandhandel für Reis bestellt hatte. Ich hatte diesen aber bisher nur zur Zubereitung von chinesischen Dim Sums, Baozis, Gyōzas oder dergleichen benutzt, sowie einmal aus Neugierde zum dämpfen von Rindfleisch. Reis dagegen hatte der noch nie gesehen. Das war nun die Gelegenheit diesen Umstand zu ändern.

Zum Zubereiten von Reis stellt man den Bambusdämpfer in einen großen Topf der so hoch mit Wasser gefüllt ist, dass dieses fast an den unteren Boden des Dämpfers reicht. Wer einen exakt passenden Topf hat, kann den Dämpfer auch auf den Topf stellen. Dabei ist es wichtig, das der Dämpfer nicht größer als der Topf ist, da sonst das Kondenswasser auf den Herd tropft, was zumindest bei unserem Ceran Herd mit integriertem Bedienfeld zu einer automatischen Abschaltung führen kann.

Nun füllt man eine oder beide Etagen mit Reis. Damit dieser nicht durch die Schlitze im Boden fällt oder festklebt, empfiehlt es sich ein dünnes Baumwoll- oder Leinentuch unter den Reis zu legen. Bei meinem Dämpfer waren zwei solcher kreisrunder, passgenauer Tücher aus Baumwolle inklusive und ich hatte mir gleich noch fünf Ersatztücher dazu bestellt.

Danach schaltet man die Herdplatte an und bringt das Wasser zum Kochen, der dabei aufsteigende Wasserdampf dämpft den Reis langsam bis er durch ist. Die Betonung liegt dabei auf langsam, denn dieser Prozess dauert recht lange. Zusammen mit dem Erhitzen des Wassers hat es bei mir fast eine dreiviertel Stunde gedauert, bis der Reis durch war. Also mehr als doppelt so lange wie im Reiskocher oder auch im Topf.

Ein weiterer Nachteil ist für mich die Tatsache, dass nun wieder eine Herdplatte mit einem großen Topf besetzt ist, die bei größeren Kochaktionen dringend gebraucht wird. Darüber hinaus muss man ständig kontrollieren, ob noch genug Wasser vorhanden ist, damit der Dämpfer nicht ankokelt. Dies ist mir bei der allerersten Benutzung passiert. Da lobe ich mir doch die automatische Abschaltung in einem Reiskocher.

Somit bleibt für mich das Fazit, dass der Dämpfer zwar schön anzuschauen und für die Zubereitung von Teigtaschen und ähnlichem wirklich gut geeignet ist, aber für das Dämpfen von Reis ist er mir wahrlich zu unpraktisch. Da muss bald wieder ein Reiskocher her.

Dämpfer im Topf
Dämpfer im Topf
Deckel
Deckel
Boden
Boden
Baumwolltuch
Baumwolltuch
Ungekochter Reis
Ungekochter Reis
Fertig
Fertig

Verwendung

Hier ein paar Anregungen, was du in dem Bambusdämpfer außer Reis noch alles dämpfen kannst