Thailändische Khai Luk Koei

Die berühmten Schwiegersohn Eier

Um die Entstehung des seltsamen Namens “Schwiegersohn Eier”, oder auf Thai “Khai Luk Koei” ( ไข่ลูกเขย ), ranken sich in Thailand viele Geschichten. Es gibt dabei rechte harmlose Erzählungen, als auch bösartigere. Aber darauf möchte ich im Detail gar nicht eingehen, sondern hier nur von meiner persönlichen Geschichte erzählen.

Diese ist allerdings auch Recht harmlos und langweilig, denn ich hatte diese berühmte thailändische Beilage, die man auch als Snack oder Vorspeise genießen kann, schon in so vielen Büchern, Videos und Gruppen auf Facebook gesehen, aber noch nie gegessen oder geschweige denn selbst zubereitet.

Das lag zum einen sicherlich an der etwas aufwändigen Zubereitung, zum anderen aber auch daran, dass meine Probier Liste thailändischer Gerichte einfach unendlich lang ist. Wie auch immer, am vergangenen Wochenende habe ich mich dazu entschieden sie endlich mal auszuprobieren. Und siehe da, die Zubereitung braucht zwar etwas Zeit ist dafür aber recht einfach und das Ergebnis sehr lecker.

So lecker, das wir sie am dem Wochenende gleich zweimal in drei verschiedenen Variationen zubereitet haben. Dies möchte ich dir nun vorstellen.

Zutaten für 2-3 Personen

  • 4-5 Eier
  • 2 Schalotten
  • eine große, rote Chili
  • einige Stängel Koriandergrün
  • 2 EL Fischsoße*
  • 3 EL Tamarindenpaste*
  • 3 EL Palmzucker* oder brauner Zucker
  • etwas Wasser
  • etwa 200-300ml Pflanzenöl zum Frittieren

Vorbereitung

Für alle drei Variationen sind die gleichen Vorbereitungen nötig, sodass ich diese hier zusammenfasse.

Als ersten Schritt sollten wir einen Topf mit Wasser aufsetzen, um die Eier darin zu kochen. Sobald das Wasser kocht, die Eier hineingeben und für mindestens zehn Minuten kochen lassen, damit sie wirklich hart sind.

In der Zwischenzeit die Schalotten schälen und dann in sehr feine Ringe schneiden. Danach den Stängel der Chili abschneiden und den Rest der Frucht in schmale Längsstreifen schneiden und diese halbieren. Schließlich noch die Korianderblätter von ihren Stängeln rupfen und die Blätter dann in kleine Stücke zerschneiden.

Jetzt sollten die Eier lange genug gekocht haben, um hart zu sein. Diese mit eiskaltem Wasser abschrecken und dann für einige Zeit etwas abkühlen lassen.

Währenddessen die Schalottenringe in einem kleinen Topf und reichlich Öl goldbraun frittieren. Am besten legt man die Ringe dabei von Anfang an in das Öl und erhitzt dieses dann bis es sprudelt, dies verringert die Gefahr das die Schalotten beim Frittieren verbrennen.

Die fertig frittierten Schalotten dann abschöpfen und auf ein Stück Küchenpapier legen. Das Öl aber nicht entsorgen, wir brauchen es gleich noch für die Eier. Apropos Eier, diese sollten nun vorsichtig geschält und bereitgehalten werden.

Nun zum einen in einem zweiten Topf die Fischsoße mit etwas Wasser erhitzen und dann die Tamarindenpaste und den Palmzucker einrühren bis sich beides aufgelöst hat. Diese Soße dann eindicken lassen bis sie die Konsistenz von Sirup hat. Zum Schluss die Hitze ausschalten, die Soße aber noch warmhalten.

Zum anderen das zum Frittieren benutze Öl in dem Topf so weit auffüllen, das die Eier darin frittiert werden können und dieses dann wieder erhitzen. Ab dieser Stelle variiert das Rezept dann und du kannst weiter unten in drei Abschnitten nachlesen wie es nun weitergeht.

Erste Variation

Bei der ersten Variante werden die Eier der Länge nach halbiert. Und sobald das Öl heiß genug ist, werden die Eierhälften frittiert bis sie goldbraun sind. Vorteil hierbei ist, dass auch die Dotter frittiert werden. Nachteil, dass die Dotter beim Frittieren aus dem Eiweiß heraus fallen können und dass das Eiweiß zu starker Schaumbildung führt.

Die Eier dann abschöpfen und auf einem Stück Küchenpapier etwas abtropfen und abkühlen lassen. Danach die Eier auf einem Teller anrichten und dann einzeln mit der Soße übergießen. Anschließend noch mit frittierten Schalotten, Chilistreifen sowie Korianderblätter garnieren und dann servieren.

Zweite Variation

Bei der zweiten Variante werden die Eier am Stück frittiert bis sie goldbraun sind und leichte Blasen werfen. Hierbei entsteht eine knusprige Schicht, die beim Frittieren der Hälften fehlt. Auch braucht man sich keine zu Sorgen machen, dass ein Dotter abhandenkommt. Das ist definitiv meine favorisierte Art des Frittierens von Eiern, auch wenn man eventuell etwas mehr Öl benötigt.

Die Eier dann ebenfalls abschöpfen und auf einem Stück Küchenpapier etwas abtropfen lassen. Das Abkühlen lassen ist hier noch etwas wichtiger als zuvor, da man sich sonst beim anschließenden Aufschneiden der Eier verbrennen kann. Die Eier werden auch hier der Länge nach halbiert und danach mit der Soße und den übrigen Zutaten garniert.

Dritte Variation

Die letzte Variante ist eine Idee von Anne, die die Schwiegersohn Eier stark an römische OVA ELIXA erinnert haben. Wobei ich ihr auch recht geben muss, denn auch wenn die Zutaten unterschiedlich sind funktionieren beide Gerichte doch mit den gleichen Geschmackskomponenten: Umami, Sauer und Süß.

Ihre Idee war es die Dotter herauszunehmen und, wie bei den römischen Eiern, mit einem Teil der Soße zu vermischen, um sie dann wieder in das Eiweiß zu füllen. Man kennt das ja auch von den sogenannten russischen Eiern. Sie hat dazu eines der Eier verwendet, das ich am Stück frittiert hatte.

Das gefüllte Ei wird dann zusätzlich noch mit der Soße übergossen und wie bei den anderen Varianten mit den übrigen Zutaten garniert. Auch diese Abwandlung war lecker, aber ich persönlich fand die zweite Variante mit dem unbehandeltem Dotter und der knusprigen Hülle am besten.

Dann mach doch ein schickes Bild von deiner Kreation und poste es auf Instagram mit dem Hashtag #derReiskoch und erwähne meinen Account @der.reiskoch. Ich bin schon sehr gespannt auf dein Bild!