Historisches Beef y-Stywyd

Ein Rezept aus der Mitte des 15. Jahrhunderts

Auf der Facebookseite der Historic Royal Palaces von London hatte Anne vor kurzem ein historisches Rezept für “Beef y-Stywyd” - also für einen Eintopf mit Rindfleisch - aus der der Mitte des 15. Jahrhundert entdeckt. Das Rezept erschien auf der Seite innerhalb einer Reihe von Videos über historische Weihnachtsrezepte und sie wollte das gerne mit mir zusammen nachkochen.

Sowas finde ich immer spannend und so war ich gleich dabei. Auffallend bei diesem Rezept ist die intensive und vielfältige Würzung, das Gericht war somit sicherlich den Reichen und Mächtigen vorbehalten, die sich diese exotischen Gewürze leisten konnten. Auch wir mussten den Kubeben-Pfeffer und die Paradieskörner erst einmal besorgen, was heute jedoch einfacher und vor allem billiger ist. Die Zubereitung selbst war dann relativ einfach und das Ergebnis dafür sehr lecker.

Zutaten

  • 500g Rindergulasch
  • 2 große Zwiebeln
  • 3-4 Blätter Salbei
  • eine Handvoll Petersilie
  • 6-8 Nelken
  • eine Muskatblüte
  • 10 Körner Kubeben-Pfeffer
  • 20 Paradieskörner
  • eine halbe Zimtstange
  • eine Prise Salz
  • ein Tasse Semmelbrösel
  • 80-100ml Branntweinessig
  • einige Safranfäden

Zubereitung

Zuerst einmal die Zwiebeln schälen und klein schneiden. Dann die Nelken, die Muskatblüte, den Kubeben-Pfeffer, die Paradieskörner und die Zimtstange in einem Mörser zu einen groben Gewürzpulver zerstoßen. Zum Schluß noch die Petersilie klein hacken.

Nun das Fleisch, die Zwiebeln, das Gewürzpulver, Salbei und die Petersilie in eine Pfanne oder einen flachen Topf geben. Diesen dann mit Wasser auffüllen bis alles bedeckt ist und dann zum kochen bringen. Wenn es kocht, die Hitze etwas reduzieren und den Eintopf für eine bis eineinhalb Stunden köcheln lassen bis das Fleisch weich ist, dabei gegebenenfalls ab und zu etwas Wasser nachschütten.

Jetzt die Semmelbrösel in eine Schüssel geben und zwei Kellen der Flüssigkeit des Eintopfs sowie den Essig hinzugeben und alles gut vermengen. Wir haben hierbei die Menge des Essigs im Vergleich zum Originalrezept, in dem 250ml verwendet wurden, deutlich reduziert. Für wieviel Essig du dich auch entscheiden magst, diese Masse kommt auf jeden Fall zurück in das Stew. Dieses dann noch etwa fünf Minuten köcheln lassen und dann mit Salz und Safran abschmecken und heiß servieren.

Beilagen sind historisch keine belegt, aber mit etwas Brot und Wein macht man bestimmt nichts verkehrt.

Wie das ausgesehen haben könnte

Zum Abschluss noch ein paar Bilder wie die Zubereitung des Beef y-Stywyd damals in einer Feldküche in größeren Mengen ausgesehen haben könnte. Die Aufnahmen entstanden vergangenen Sommer bei der Veranstaltung “Besuch im Spätmittelalter” anlässlich der Feierlichkeiten zu 1250 Jahre Dossenheim. Bei dieser Zeitreise in ein Feldlager um 1470 wirkte Anne als Darstellerin mit und ich habe sie dort besucht.

Dann mach doch ein schickes Bild von deiner Kreation und poste es auf Instagram mit dem Hashtag #derReiskoch und erwähne meinen Account @der.reiskoch. Ich bin schon sehr gespannt auf dein Bild!