Chinesisches Yong Tau Foo (酿豆腐)

Als ich mich in den letzten Wochen intensiver mit dem roten Tofu und speziell der thailändischen Yentafo Soße beschäftig habe, wurde auch Anne neugierig und hat etwas im Internet recheriert. Dabei ist sie aufgrund der Ähnlichkeit des Namens auf chinesisches “Yong Tau Foo” (酿豆腐) gestoßen.

Bei diesem Gericht steckt auch Tofu im Namen, allerdings geht es dabei nicht um fermentierten Tofu, sondern um festen Tofu der mit einer Füllung aus Schweinehack und Fisch gefüllt und dann gebraten, frittiert oder in eine Suppe geworfen wird. Dabei meint der Name aber auch Gemüse mit der gleichen Füllung. Das wiederum hat meine Neugierde geweckt und so haben wir das am vergangenen Samstag zusammen ausprobiert.

Spannend ist auch die Soße, die typischerweise zu diesem Streetfood gereicht wird. Deren Zutaten stimmen sehr genau überein mit denen der Soße von thailändischem Rad Na. Da Rad Na auch chinesische Wurzeln hat, ist das vielleicht nicht weiter verwunderlich, auch wenn Yong Tau Foo ein typisches Gericht aus der Hakka Küche ist, während Rad Na der Chaoshan Küche entstammt.

Die Volksgruppe der Hakka ist im Laufe der Geschichte in viele asiatische Länder emigriert und hat dabei ihre typische Küche mitgebracht. Darunter auch das Yong Tau Foo, das dadurch auch in Malaysia und Singapur sehr bekannt und beliebt wurde. Nach letztem Samstag ist das Gericht nun auch bei uns Zuhause sehr beliebt.

Zubereitung

Bei der Füllung haben wir auf tiefgeforenes Fischhack zurückgegriffen, du kannst aber natürlich auch frische Fischfilets verwenden und diese selbst sehr fein hacken, hierbei empfiehlt es sich Fisch mit weißem Fleisch zu verwenden. Wie auch immer der Fisch zu Hack wurde, wir starten auf jeden Fall mit der Zubereitung der Füllung.

Hierzu zuerst den Knoblauch schälen und fein hacken und danach den weißen Pfeffer im Mörser grob zerstoßen. Hierbei bitte beachten, dass du beides auch gleich für die Soße brauchst, du kannst also auch gleich die doppelte Menge vorbereiten.

Danach das Hackfleisch vom Schwein mit dem gehackten Fisch, dem Knoblauch, dem Pfeffer, der hellen Sojasoße sowie dem Shao Hsing vermischen und alles zusammen mit den Händen kneten bis eine gleichmäßige Masse entstanden ist. Die fertige Füllung dann für eine Viertelstunde in den Kühlschrank stellen.

Während die Füllung etwas durchzieht, bereiten wir die Soße zum Dippen vor. Hierzu brauchen wir dann auch gleich den restlichen gehackten Knoblauch und den zerstoßenen Pfeffer aus dem Mörser. Aber vorher die Hälfte des Wassers, die Sojasoße sowie die Austernsoße miteinander vermischen und den Zucker darin auflösen. Schließlich die Speisestärke im restlichen Wasser auflösen.

Als Nächstes etwas Pflanzenöl in einem kleinen Topf erhitzen und den Knoblauch darin anbraten. Sobald der Knoblauch sein Aroma verströmt, diesen mit der angerührten Soßen-Zucker-Mischung ablöschen. Das Ganze einmal kurz aufkochen und dann die Hitze reduzieren. Den Pfeffer sowie die Speisestärke einrühren und die Soße etwas eindicken lassen. Diese dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Jetzt kommt der etwas filigrane Teil der Vorbereitung, denn nun müssen wir die Tofu-Puffs sowie die Auberginen halbieren und leicht aushöhlen, damit wir Platz für die Füllung schaffen. Danach die Okras aushöhlen und es schließlich schaffen den gepressten Tofu etwas auszuhöhlen ohne, dass er zerfällt, um auch hier Raum für die Füllung zu schaffen. Ich glaube, dass ich letzteren beim nächsten Mal schon vorher kurz anbrate, damit der etwas stabiler ist.

Sobald alles ausgehöhlt und noch halbwegs intakt ist, die Füllung in die vorbereiteten Aushöhlungen stopfen und dabei ruhig auch etwas pressen, damit sie nicht so schnell wieder herausfällt. Dann reichlich Öl in einer flachen Pfanne erhitzen und alles nach und nach portionsweise anbraten, bis jeweils die Füllung beziehungsweise der Gemüsemantel gar geworden ist.

Das fertige Yong Tau Foo dann auf einer Platte anrichten, mit eine, Teil der Soße beträufeln und dann möglichst heiß zusammen mit der übrigen Soße servieren.