Bee Hoon Ayam Soto aus Indonesien

Dosenerinnerungen aus der Kindheit

Bee Hoon Ayam Soto aus Indonesien

Schon vor ein paar Wochen hat mich Tom, der mit seiner Partnerin Katharina den Foodblog Mehr Genuss betreibt mit einer persönlichen E-Mail dazu eingeladen an der Blogparade Mein Gericht – Meine Erinnerung teilzunehmen. Ich habe lange hin und her überlegt, aber mir wollte einfach kein solches Gericht einfallen, über das ich noch nicht geschrieben hätte. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass ich an diesem Blogevent nicht teilnehmen kann, als ich beim Einkaufen auf “Bihun Suppe” in der Konservendose gestoßen bin.

Diese Suppe hatte ich zwar schon einige Jahre nicht mehr gegessen, aber es kamen sofort Erinnerungen an meine Kindheit hoch. Bihun Suppe war in den 1980er Jahren wohl eines der ersten exotischen Gerichte, die es bei einem namhaften Discounter gab und dazu eines, dass ich sehr gern gegessen habe. Also nahm ich zwei Dosen davon mit Nachhause und letzte Woche haben Anne und ich diese gegessen. Auch wenn die Suppe ihre Herkunft aus der Dose nicht verleugnen kann, setzen dabei sofort wohlige Kindheitserinnerungen ein.

In der Zwischenzeit habe ich aber natürlich außer dem Verspeisen ein noch tiefgreifendes Interesse an Gerichten, ich will wissen, wo sie herkommen und wie sie gemacht werden. Die Geschichte der Bihun Suppe aus der Dose reicht bis in die frühen 1960er Jahre zurück. Die Firmengeschichte des bekanntesten Herstellers der Suppe erzählt von den beiden Gründern, zwei Brüder die zur See fuhren, eine Zeitlang in Indonesien lebten und das Rezept von dort nach Deutschland brachten.

Ab da führten mich einige Recherchen im Internet zur “Bee Hoon Ayam Soto” einer Glasnudelsuppe mit Huhn, die in Indonesien und Malaysia weit verbreitet ist. Es gibt hierfür sehr viele unterschiedliche Rezepte und so kombinierte ich mehrere englischsprachige Rezepte. Deutschsprachige Rezept für Bihunsuppe versuchen lustigerweise fast ausschließlich die Dosensuppe nachzuahmen, ich wollte jedoch die Vorlage der Suppe kennenlernen.

Am Sonntagabend war es dann so weit, ich kochte eine Bee Hoon Ayam Soto, den Ursprung meiner suppigen Kindheitserinnerung. Ich entschied mich dabei für eine schnelle Variante mit fertiger Hühnerbrühe, statt ein Huhn stundenlang auszukochen. Die fertige Suppe war dann auch sehr lecker und die Verwandtschaft des Abkömmlings aus der Dose doch erstaunlich deutlich erkennbar.

Danke Katharina und Tom für diese schöne Idee!

Zutaten für 3-4 Personen

Zubereitung

Zuerst sollten die Glasnudeln in lauwarmes Wasser eingelegt werden, das verringert später deutlich die Kochzeit. Die Nudeln können während der kompletten Zubereitungszeit der Suppe in ihrem Wasserbad verbleiben. Jetzt wäre auch bereits ein guter Zeitpunkt um pro Person ein Hühnerei hartzukochen und die Hühnerbrühe aufzusetzen.

Kommen wir zur Zubereitung der Brühe, als Basis hierfür dient eine Würzpaste, die wir nun herstellen. Hierzu die Koriander- und Kreuzkümmelsamen in eine Pfanne ohne Öl anrösten bis sie anfangen zu Duften. Die Samen danach etwas abkühlen lassen und dann in einem Mörser zu einem groben Pulver zerstoßen.

Als Nächstes die Knoblauchzehen sowie den Ingwer schälen und beides in grobe Stücke zerschneiden. Dann die Kurkumawurzel in dünne Scheiben schneiden. Schließlich die Frühlingszwiebeln in dünne Ringe schneiden, dabei die grünen Teile für später zum Garnieren der Suppe beiseite stellen, die weißen Teile dagegen zusammen mit den vorherigen Zutaten in den Mörser geben und dort zu einer groben Paste zerstoßen.

Jetzt das Hähnchenbrustfilet abwaschen, trocken tupfen und in recht kleine Stücke zerschneiden. Danach das Pflanzenöl in einem großen Topf erhitzen und die Paste aus dem Mörser darin anbraten bis sie ihr Aroma verströmt. Dann das Fleisch hinzugeben und auch dieses Anbraten bis es sich vollständig verfärbt hat. Schließlich die Tamarindenpaste über das Fleisch geben und das Ganze mit der Hühnerbrühe ablöschen.

Nun das Zitronengras von der äußeren Schale befreien und im Mörser einmal zerstoßen damit es aufbricht, hierzu kann alternativ auch ein breites Messer verwendet werden. Mit den Kaffir-Limettenblättern genauso verfahren. Beides dann in die Suppe geben, diese mit Salz und Palmzucker abschmecken und dann etwa zwanzig Minuten bei schwacher Temperatur köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Korianderblätter von ihren Stängeln rupfen und fein hacken sowie die hartgekochten Eier schälen und halbieren.

Zum Schluss die Glasnudeln in die Suppe geben und diese dann nochmal zwei bis drei Minuten köcheln lassen bis die Nudeln weich sind. Dann die Suppe auf Suppenschalen verteilen, mit Eierhälften, Koriander, Frühlingszwiebeln und frittiertem Knoblauch garnieren und dann sofort dampfend heiß servieren.

Selamat makan!

Alle Zutaten
Kreuzkümmel und Koriander
Paste
Paste anbraten
Fleisch anbraten
Mit Tamarindenpaste
Mit Nudeln
Fertig
Annes Schüssel