Restaurant Sud-Dedd in Binninigen
Versteckte Isaan Köstlichkeiten im Basler Vorort
Vor kurzem hatte mir Annes Schwester Valerie Bilder aus ihrem neuen Lieblings Thai Restaurant in Basel geschickt und mir dann bei einem Familientreffen nochmal davon vorgeschwärmt. Als wir uns am vergangenen Samstag, nach dem spannenden Besuch der Basler Münsterbauhütte, mit ihr zum Mittagessen verabredeten, hatte ich auf die Frage “Japanisch oder Thai?” eine eindeutige Antwort: “Thai!”.
So trafen wir uns um halb eins an der Tramstation “Dorenbach” im Basler Vorort Binninigen, in deren Nähe sich das kleine Restaurant im Souterrain eines kleinen, grellgrün gestrichenen Fachwerkhauses schräg gegenüber auf der anderen Seite der viel befahrenen Ausfallstraße befindet. Dort verrät nur das Schild mit dem Namen “Sud-Dedd” und der Unterschrift “Hidden Thai Flavour” von der Existenz des Restaurants.
Die Anreise per Tram ist hier wohl auch die beste Wahl, denn Parkplätze gibt es keine und auch als Fußgänger flaniert man nicht gerne ohne Ziel an der viel befahren Straße entlang. Der erste Teil der Unterschrift auf dem Schild trifft also durchaus zu, das Restaurant ist wirklich etwas versteckt, auch wenn man das giftgrüne Haus eigentlich nicht übersehen kann.
Der kleine Gastraum mit knapp zehn Tischen ist schlicht, aber doch trotzdem gemütlich eingerichtet, und war bei unserem Besuch noch komplett leer. Wir wurden von der freundlichen Bedienung auf schwyzerdütsch begrüßt und zu einem der größeren Tische geführt, wo wir auch sofort Speisekarten ausgehändigt bekamen. Im Hintergrund lief leise thailändische Musik und stimmte uns schon mal auf das Essen ein.
Die Speisekarte ist überschaubar, enthält aber neben geläufigem und bekannten thailändischen Klassikern auch eher ungewöhnliche Gerichte. So gibt es einen ganzen Abschnitt mit Gerichten aus dem Isaan, den ich sehr spannend fand. Neben den Hauptgerichten gibt es auch einige kleinere Beilagengerichte wie zum Beispiel Mhu Grob oder Sai Krok. Abgerundet wird das Ganze mit Vorspeisen und Desserts, die eher der Fusionküche zuordnen würde.
Wir entschieden uns für die drei Hauptgerichte Khao Man Gai, Som Tam Bpu Plaa Ra und Nam Tok Nuea und bestellten dazu noch Mhu Grob und Sai Krok von der Beilagenkarte. Beim Bestellen kam dann, inzwischen auf Hochdeutsch, die Frage, ob wir alles zusammen serviert bekommen möchten, dir wir bejahten. Wir wollten alles miteinander teilen, wie wir es ja auch schon bei unserm gemeinsamen Thailand Urlaub getan haben.
Zusammen mit den Getränken kam dann auch ein kleiner Gruß aus der Küche in Form von Edamame mit Tom Yam Salz aus eigener Herstellung. Edamame sind ja eher untypisch für Thailand zusammen mit dem Salz waren sie aber trotzdem sehr lecker.
Nach kurzer Zeit füllte sich dann unser Tisch mit den bestellten Speisen und wir bekamen jeder noch einen kleinen Teller. Alle Gerichte sahen sehr gut aus und waren auch schön angerichtet. Mir fielen auch gleich positiv einige Details auf, wie zum Beispiel die gerösteten Chilis im Nam Tok oder die Chiliringe, Ingwer-, Limetten- sowie Schalottenstücke zur Sai Krok Wurst.
Das Essen sah nicht nur gut aus, sondern schmeckte auch durchgehend vorzüglich. Gut, dass wir den Som Tam mit den Krebsen und der Plaa Ra wie er im Isaan üblich ist nur in Mittelscharf bestellt hatten, denn auch die so war die Schärfe durchaus wie aus dem Isaan und brannte bis fast an die Schmerzgrenze.
Obwohl wir mit der Menge an Essen schon leicht zu Kämpfen hatten, bestellen sich Valerie und Anne zum Dessert noch eine Portion Khao Tom Mad mit Eis und Früchten. Auch hierfür wurde ein dritter Löffel serviert, sodass ich probieren konnte und auch das Dessert war sehr lecker.
Sehr satt und glücklich verließen wir danach das Restaurant, um nach Hause, beziehungsweise in Valeries Fall, zur Arbeit zu fahren. Wir konnten uns bei unserem Besuch davon überzeugen, dass auch der zweite Teil der Unterschrift “Hidden Thai Flavour” voll und ganz zutrifft, das Essen im Restaurant Sud-Dedd schmeckt tatsächlich wie in Thailand.
Da bei Artikeln über Restaurants in der Schweiz eigentlich immer die Frage nach den Preisen kommt, möchte ich auch darauf kurz eingehen. Die Preise bewegen sich im ganz nornalen schweizer Rahmen von etwa 25 Franken für ein Heuptgericht.
Für das Geld sind die Portionen mehr als üppig und es wird im Restaurant Sud-Dedd auch nicht an teuren Zutaten gespart. So bestand der Som Tam fast wirklich ausschließlich aus unreifer Papaya und nicht aus der traurigen, aber in der Zwischenzeit üblichen Mischung aus Karotten und Papaya. Darüber hinaus enthielt er sogar Makok Scheiben, die ich in Deutschland noch in keinem Restaurant gesehen habe.