Restaurant Kesselhaus

Das Restaurant Kesselhaus, welches seit September 2019 unter der Leitung des ehemaligen Küchenchefs Sven Hemmann, seiner Frau und seinem Bruder geführt wird, stand schon seit der Übernahme auf der langen Liste unserer Foodiegruppe und wir wollten es eigentlich schon im Frühling besuchen.

Doch dann kam Corona und wir konnten erst einmal keine Restaurants mehr besuchen und trafen uns nur noch virtuell. Auch hierbei stand das Restaurant weit oben auf der Liste und der Lieferservice des Kesselhauses steuerte dann auch das Essen zu unserem ersten virtuellen Foodie Treffen im März bei und konnte uns damals schon überzeugen.

Nun war irgendwann Juli und wir beschlossen uns für den Foodie Termin in diesem Monat endlich wieder mal im richtigen Leben in einem Restaurant zu treffen. Bedingung war für uns jedoch, dass man draußen sitzen kann. Das Kesselhaus hat einen recht großen Außenbereich und so setzen wir endlich den Plan aus dem Frühling in die Tat um und trafen uns zu sechst dort.

Natürlich hatten wir reserviert und um einen Tisch im Freien gebeten. Just an diesem Abend war der Sommer aber nicht so wirklich sommerlich und es gab öfter mal kühle Windböen. So waren wir nicht unglücklich, als wir bei unserer Ankunft in den Überdachten und windgeschützten Bereich unterhalb der Terrasse zu unserem Tisch geführt wurden. Andere Gäste, die auf der Terrasse saßen, wechselten teilweise in den Innenraum des Restaurants.

Nachdem wir einen Aperitif bestellt hatten, studierten wir die Speisekarte und trafen unsere Wahl. Die wechselnde Speisekarte ist im Kesselhaus eher überschaubar, was ja aber ein positiver Hinweis auf die Frische und Qualität der verwendeten Produkte in den Speisen ist. Die Küche setzt dabei auf viele Qualitätsprodukte aus der Region und macht dabei aber auch den einen oder anderen Ausflug in die mediterrane und japanische Küche.

Wir haben es, ohne dies zu planen oder uns abzusprechen, geschafft ein breites Spektrum der Karte abzudecken und wenige doppelte Bestellung zu haben. Einmal wurde auch eines der Menüs in der kleineren Variante mit drei Gängen bestellt.

Eingeläutet wurde das Essen durch einen Gruß aus der Küche, dies war ein kleines Stück gegrillter Oktopus auf einem Gemüsebett mit schwarzem Sesam. Dieser sah nicht nur toll aus, sondern schmeckte auch hervorragend. Dieser gute Eindruck wurde auch durch alle bald darauf folgenden Vorspeisen fortgesetzt. Wir hatten hier den Hiramasa Kingfisch, Tataki vom Thunfisch, Ziegenkäse mit gegrillter Melone und ich hatte das Roastbeef vom Weiderind.

Nach einer ausreichend langen Pause wurden dann auch die Hauptspeisen serviert und auch hier wurden wir nicht enttäuscht. Die Gerichte sahen nicht nur toll aus, sondern schmeckten uns auch allen auch dementsprechend. Hier hatten wir die Bouillabaisse, den Kalbsrücken im Sesam-Erdnuss-Mantel und das Thunfischsteak Bleu. Anne und ich hatten dann noch jeweils das Zweierlei vom Iberico Schwein, das im Titelbild zu sehen ist.

Beim Dessert waren dann nicht mehr alle dabei, die Portionen bisher waren wohl bereits ausreichend. So hatten wir mehrfach das Schokoladen-Soufflee, das auch sehr lecker gewesen ist und ich hatte die Käse-Variation. Diese kombinierte sehr spannenden und leckeren Käse mit noch spannenderen Beilagen und wurde von selbstgebackenem Früchtebrot begleitet.

Die meisten Weintrinker unter uns überließen die Auswahl der Weine zum Essen dem Sommelier und zweitem Chef des Hauses, nur ich bestellte ganz langweilig zu den beiden ersten Gängen einen Grauburgunder und ließ mich nur beim Dessert beraten.

Der Sommelier Chris Hemmann kam dann auch bei jedem Gang zu uns an den Tisch, stellte jeden Wein einzeln vor und wusste auch die eine oder andere Anekdote dazu zu erzählen. Diese Besuche wurden immer länger und vergnüglicher je später der Abend wurde und wir glaubten ihm gerne, dass er nun auch selbst gerne ein Glas Wein trinken würde.

Alles in allem war der Besuch im Kesselhaus ein sehr schöner Abend mit leckerem Essen sowie guten Getränken und dies in einer sehr entspannten und angenehmen Atmosphäre. Das Restaurant wird somit der selbstgewählten Slagline “Casual Fine Dining in Karlsruhe” mehr als gerecht und dies für das gebotene zu sehr fairen Preisen. Das war sicherlich nicht unser letzter Besuch dort.

Die Bilder stammen teilweise von Manuel. Danke für Deine tollen Bilder!