Jacques Meyer’s Culinarium (geschlossen)
Gute Küche in historischen Gemäuern
Letzte Woche hat sich unsere
Wir waren diesmal nur zu fünft, hatten aber natürlich trotzdem reserviert, da sich dies in einer Gruppe immer anbietet und bei einem Restaurant mit einer so beschränkten räumlichen Kapazität, wie dem Culinarium einfach Pflicht ist. Denn das Culinarium befindet sich in einem kleinen Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert, dieses ist übrigens das älteste Haus im Landkreis Karlsruhe.
Man betritt den, in mehrere kleine Räume unterteilten, Gastraum über eine schmale, recht steile Treppe. Wir wurden von der freundlichen Bedienung in einen Raum mit drei Tischen geführt, von denen einer für uns reserviert war und nur einer der anderen besetzt war und dies auch den Abend über bleiben sollte. So stelle sich sehr schnell eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre ein.
Wir wählten aus der Getränkekarte einen Crémant als Aperitif und wurden dann mit der Speisekarte in Form einer großen, handgeschrieben Tafel bekannt gemacht. Abends gibt es dort nur zwei oder drei Gänge Menüs, während tagsüber auch Gerichte à la carte angeboten werden. Die Menüs haben einen festen Preis, auf den je nach Auswahl der frei wählbaren einzelnen Gänge ein Supplement aufgeschlagen wird.
Wir wählten mit einer Ausnahme alle das Menü mit zwei Gängen und dazu für vier von uns eine Flasche Beaujolais-Village. Durch die freie Auswahl der Kombination der Speisen deckten wir damit ein großes Spektrum des Angebots ab. Einen Änderungswunsch bei einer Beilage blockte die Bedienung sehr freundlich, aber bestimmt ab. Der Koch Jacques Meyer sähe seine Gerichte als Gesamtkunstwerk an und man könne und wolle das mit ihm nicht (mehr) diskutieren.
Die Wartezeit auf das Essen wurde mit einer Olivenpaste, zu der frisches Brot gereicht wurde, überbrückt. Der Wein und die Vorspeisen ließen jedoch danach nicht lange auf sich warten. Wir hatten zweimal die Fischsuppe, einmal die Gemüse-Creme Suppe, dann die Entenleber-Pastete und ich hatte die Calamari Fritti. Über meine Vorspeise musste ich etwas schmunzeln, sahen die Calamari doch nicht anders aus als das, was man aus dem Tiefkühlfach kennt. Das tat ihnen jedoch unrecht, denn sie waren natürlich selbstgemacht und schmeckten wie die übrigen Speisen hervorragend.
Nachdem unsere Geschmacksnerven jetzt schon sehr verwöhnt wurde, waren wir schon sehr gespannt auf die Hauptgerichte. Auch hier wurden wir nicht lange auf die Folter gespannt und so wurden nach einer kurzen Pause der zweite Gang serviert. Hier hatten wir zweimal die Jakobsmuscheln in Wermuth-Sauce, einmal das Rinderfilet in Cognac-Pfeffer-Sauce, einmal die Entenbrust in Honig-Ingwer-Sauce und schließlich einmal das Ragout vom Reh, von dem es leider kein Bild gibt.
Auch die Hauptgerichte sahen nicht nur toll aus, sondern waren durchweg auch sehr lecker und der von uns gewählte Wein harmonierte sehr gut mit den unterschiedlichen Speisen. Die Portionen waren nicht riesig, aber ich denke wir wurden alle satt, mir hat es auf jeden Fall war gereicht. So wurde neben dem bereits gewählten Grand-Marnier-Parfait nur noch ein Dessert in Form des kleinen Schokokuchens gewählt.
Alles in allem war es ein sehr schöner Abend mit sehr gutem Essen in gemütlicher Atmosphäre. Die beiden Bedienungen waren sehr freundlich und zuvorkommend und haben damit auch zum gelungen Abend beigetragen. Die Preise sind für das Dargebotene sehr fair, ich hatte im Vorfeld mit einem deutlich größeren Loch im Portemonnaie gerechnet.
Ich würde gerne sagen, da gehe ich sehr gerne wieder hin, nur müsste ich mich hierfür etwas beeilen, dann wir haben von der Bedienung beim Bezahlen erfahren, dass Jacques Meyer in den Ruhestand geht und das Culinarium nur noch bis Ende des Jahres Bestand hat.
Danke Natze für die Bilder und das gute Gedächtnis was die Speisekarte betrifft.
76229 Karlsruhe-Grötzingen