Cilantro – Bistro del Arte
Guter Wein und gutes Essen
Jens
Auch wenn ich früher ganz in der Nähe des “Cilantro – Bistro del Arte” in Karlsruhe gearbeitet habe, habe ich es vorher noch nie geschafft, dort essen zu gehen. Es ist dabei nicht so, dass ich es nie versucht hatte. Denn früher hatte das Cilantro auch einen Mittagstisch und dort wollte ich mehrfach mit ein paar Arbeitskollegen essen, aber entweder waren die wenigen Tische schon alle besetzt oder das Essen war schon aus. Der Inhaber und Koch Jorge Pinto Sotomayor kochte nämlich immer nur eine begrenzte Zahl von Gerichten uns davon nur so viel wie da war.
Den Mittagstisch gibt es im Cilantro bis heute, doch auch am Abend kann man dort essen gehen. Denn dann wird das Überraschungsmenü mit vier Gängen für 50 Euro angeboten. Als Gast hat man dabei die Wahl zwischen der vegetarischen, veganen oder der fleischhaltigen Variante und kann bei der Bestellung Allergien, Unverträglichkeiten oder Dinge, die man einfach nicht mag, angeben.
Es gibt im Cilantro weder Mittags noch Abends ein Wochenmenü, sondern der Inhaber Jorge entscheidet jeden Tag beim Einkaufen, was auf den Tisch kommt. Die Küche ist dabei von seiner Heimat Chile oder dem Nachbarland Peru inspiriert, kombiniert mit Kochideen aus aller Welt.
Da der Gastraum des Cilantro nicht nur sehr gemütlich ist, fast erinnert er an ein Wohnzimmer, sondern auch nur etwa so groß ist, ist Reservieren Pflicht. Und das haben wir natürlich auch beim Besuch mit unserer Foodiegruppe getan. Wir waren dabei zu siebt und haben uns um 19:00 doer getroffen. Das hat mir auch mit der Anreise aus Freiburg genug Zeit gegeben vorher noch etwas nostalgisch durch Karlsruhe zu schlendern und ein paar Dinge im Asialaden zu besorgen, die ich in Freiburg nicht gefunden haben.
Dabei habe ich mich wohl etwas verbummelt, denn ich war der Letzte, der an unserem Tisch am Fenster Platz nehmen durfte. Der momentanen Situation geschuldet wurde ich von der Bedienung dann erst einmal freundlich, aber bestimmt zum Händewaschen geschickt. Zurück am Tisch wurden dann auch schon die Getränkebestellungen aufgenommen, als Aperitif wählten dabei die meisten die Hausspezialität “Pico Sour”, ein Rum, der nach Art eines Whiskey Sour zubereitet wird und sehr lecker sowie erfrischend ist.
Da das Bestellen der Speien entfiel, blieb uns danach nur noch eine Flasche chilenischen Rotwein zu bestellen und darauf gespannt zu sein, was und das Überraschungsmenü den bringen würde. Der erste Gang ließ auch nicht lange auf sich warten uns so stand schon bald eine dampfend heiße Erbsensuppe mit Pistazien Topping vor uns. Diese sah nicht nur toll aus, sondern war auch schon mal sehr lecker.
Nachdem wir alle unsere ausgelöffelt hatten, war es schon an der Zeit, eine zweite Flasche Rotwein zu bestellen. Die Bedienung frage uns nun auch, ob wir sofort mit dem zweiten Gang weitermachen wollten, oder ob wir eine kurze Pause einlegen wollten, wir entschieden uns für die Pause, in der wir uns schon auf den nächsten Gang freuten. Als dieser dann nach der Pause kam, stelle er sich als Ziegenkäse auf gegrillter Aubergine mit Auberginen-Paprika-Gemüse und etwas Fladenbrot heraus.
Auch nach dem zweiten Gang legten wir wieder eine Pause ein und bestellten bestimmt nochmals eine Flasche von dem Rotwein. Als Hauptgang gab es nach der Pause dann gefüllte Paprika mit Bechamelsoße an Kartoffeln auf Tomatensoße. Dem folgte einige Zeit später zu guter Letzt als Dessert ein Erdbeer-Panna-Cotta, sowie als Absacker ein Fruchtlikör aufs Haus.
Jedes Gericht des Abends war somit sehr lecker. Es handelte sich dabei um solide bodenständige Hausmannskost, die überhaupt nicht fancy ist und ganz ohne Chichi daherkommt. Gepaart mit der Wohnzimmeratmosphäre im Cilantro, war es dann - wie auf der Webseite versprochen - wirklich irgendwie wie bei Freunden zu Hause, und zwar bei Freunden, die sehr gut und kreativ kochen können.
Somit war es alles in allem ein gelungener und gemütlicher Abend mit tollem Essen und guten Getränken. Nur über die hohe Weinrechnung haben wir uns etwas gewundert, sind dann aber nicht näher darauf eingegangen. Dank der zentralen Lage am Lidellplatz war ich nach dem Besuch auch schnell wieder am Bahnhof und konnte nicht allzu spät wieder nach Freiburg zurückfahren.
