Sra'aem Suppen­restaurant 168

Abendessen in der Grenzstadt zu Thailand

Von Siem Reap aus haben wir einen zweitägigen Ausflug zu den UNESCO-Welterbestätten “Koh Ker” (ប្រាសាទកោះកេរ) und “Prasat Preah Vihear” (ប្រាសាទព្រះវិហារ) unternommen. Bei diesem haben wir in der Stadt “Sra’aem” in der Nähe der Grenze zu Thailand übernachtet.

Dort stand am Abend ein gemeinsames Abendessen mit Vertretern der Verwaltung der Welterbestätten von Preah Vihear auf dem Programm. Mit diesen trafen wir uns in einem Restaurant, das den traditionellen Khmer Hotpot “Ya-Hon” serviert.

Das Restaurant, dessen Name ich im Nachhinein per Google Maps als “Sra’aem Suppenrestaurant 168, 2. Filiale” (អាហារដ្ឋាន ស៊ុបគោស្រអែម១៦៨ សាខាទី២) identifizieren konnte, befindet sich direkt an der “National Road 62” am Ortseingang der geschäftigen Grenzstadt und strahlt den Charme einer geräumigen Autowerkstatt aus.

Ich weiß nicht, ob es dort normalerweise eine Speisekarte gibt oder ob es sich um eine reines Hotpot Restaurant handelt. Für uns statt das Menü aber wohl bereits im Vorfeld fest, denn kurz nachdem wir an der langen Tafel, die bereits mit Suppenschüsseln und zwei Gaskochern eingedeckt war, Platz genommen hatten, wurden zwei große Töpfe mit Brühe gebracht.

Zu der Brühe wurden dann noch diverse Platten und Teller mit Fleisch, Fleischbällchen, Tofuhaut, Pilzen, Nudeln sowie einer Vielzahl an Kräutern serviert. Unter den Kräutern konnte ich die Reisfeldpflanze, langen Koriander und Tong Ho Choi ausmachen. Dazu wurde dann noch eine ganze Batterie an großen Singha Bierflaschen gebracht, die aus Thailand importiert worden waren.

Anders als bei anderen mir bisher bekannten Hotpot-Gerichten werden beim Ya-Hon wohl alle Zutaten zugleich in die Brühe gegeben und jeder Gast schöpft sich dann etwas von der fertigen Suppe. Dabei werden dann immer mal wieder neue Teller mit Zutaten gebracht und die Brühe gegebenenfalls aufgefüllt.

In unserer buntgemischten Runde zeigte sich bereits in der zweiten Runde an Zutaten, dass dabei wohl auch zwischen wichtigen Gästen und gemeinen Suppenskaspern unterschieden wird. Denn für den Kreis der offiziellen Vertreter wurden dann auch Spezialitäten wie Zunge, Hirn und Innereien serviert.

Ich war daher an diesem Abend recht froh darüber ein kleines Licht am unwichtigeren Ende der Tafel zu sein, denn ich kann mit diesen Spezialitäten tatsächlich wenig anfangen. Die Versorgung mit großen Bierflaschen war dagegen überall gleich und stetig.

Und so hinterließen wir beim Verlassen des “Suppenrestaurant 168” ein Schlachtfeld aus Suppenschüsseln, geputzten Platten und leeren Flaschen, bevor wir uns auf den Weg zurück in unser Hotel machten.

Suppenrestaurant 168, 2. Filiale
National Road 62 
130308 Sra'aem
Kambodscha
Telefon: +855886833168