Djim Djum am Guan Yu Schrein

Isaan Hotpot auf Ko Samui

Djim Djum am Guan Yu Schrein

Nachdem wir am ersten Abend nach unserer Auskunft auf Ko Samui in unserem Ressort zu Abend gegessen hatten und die Gerichte dort in Ordnung, aber nichts Besonderes waren, wollten wir am zweiten Abend auswärts essen gehen. Da wir dafür aber auch nicht weit fahren wollten, beschränkte sich unser Radius auf die kleine Ortschaft Hua Thanon, wo wir am Tag nicht besonders viele Restaurants gesehen hatten.

Ein Hotspot für Restaurants schien hier im Ort der Parkplatz des chinesischen Guan Yu Schreins zu sein, um den herum wir am Nachmittag einige Restaurants mit Nudelsuppe, Khao Man Gai und anderen Gerichten gesehen hatten. Wo Mittags noch viele Autos parkten, war jetzt teilweise abgesperrt und es waren einige Tische aufgebaut.

Auf den meisten Tischen standen kleine Tontöpfe, aus denen die Leute gemeinsam aßen, das sah spannend aus und daher setzten wir uns an einen der freien Tische. Die Bedienung, die nur wenig Englisch beherrschte, brachte uns dann bald eine Speisekarte, auf der einige andere Gerichte zu finden waren, aber nicht diese Tontöpfe.

Mit einigen Gesten, dem Deuten auf andere Tische und meinem sicheren thailändischen Wortschatz für Zahlen bis zehn sowie für die gängigsten Fleischsorten, bestellten wir dann auch für uns einen solchen Topf mit Schweinefleisch für zwei Personen.

Während wir warteten, fiel mir ein Werbeschild auf, das diesen Tontopf zeigte und am Straßenrand aufgestellt war, um hungrige Autofahrer anzulocken. Darauf war zu lesen, dass es hier “Jim Jum (Isaan Hotpot)” für 129 Baht gibt. Oder zumindest einmal gab, denn der Preis war überklebt und schimmerte nur dank der Beleuchtung des Schildes durch.

Mit diesem neuen Wissen zückte ich gleich mein Handy, recherchierte etwas und fand heraus, dass es sich beim “Djim Djum” oder “Jim Jum” (จิ้มจุ่ม ) um ein Hotpot Gericht aus dem Isaan, dem Nordosten Thailands, handelte, welches aber auch im Rest des Landes immer beliebter wird. Der Name “Djim Djum” - im Isaan Dialekt auch “Djau Hon” - bedeutet soviel wie „eintauchen, eintunken“, was recht bildlich beschreibt, wie dabei gegessen wird.

Anders als beim bekannten thailändischen Hotpot Mhu Kratha wird das Fleisch und die sonstigen Zutaten hierbei also nur in einer Brühe gegart und nicht gegrillt. Diese Brühe wird meist aus Galgant, Kaffir-Limetten-Blättern sowie Zitronengras gewürzt und erinnert somit etwas an Tom Yam. Es gibt dafür aber, ähnlich wie beim Mhu Kratha, kein festgeschriebenes Rezept. Wichtig scheint jedoch die Zubereitung in einem traditionellen Tontopf über einem Kohlegrill oder auf einem Gasbrenner zu sein.

Ich wurde aus meinen Recherchen gerissen, als auf unserem Tisch ein Metallkasten mit einem Gasbrenner aufgebaut wurde, auf dem dann ein Tontopf mit Brühe platziert wurde. Kurze Zeit später wurde dann eine Platte mit mariniertem Fleisch und einem rohen Ei darüber sowie ein Korb mit Enoki Pilzen, Glasnudeln, Chinakohl und Thai-Basilikum gebracht. Außerdem Schöpflöffel, kleine Suppenschalen, Essstäbchen sowie eine scharfe Sukisoße.

Als nach kurzer Zeit die Brühe anfing zu brodeln, konnten wir loslegen und erst einzelne Fleischstücke in die Brühe tauchen, mit den Essstäbchen herausfischen und in die Soße tunken. Später gaben wir dann auch den Chinakohl, die Pilze sowie die Glasnudeln in den Tontopf und konnten das Ganze als schmackhafte Suppe essen.

So lernten wir unter den strengen Blicken der großen Statue des chinesischen Kriegergottes Guan Yu eine neue thailändische Hotpot Variante kennen, die wir auf den weiteren Stationen unserer Reise immer öfter sehen sollten.

Guan Yu Jim Jum
Taweerat Pakdee 190
84310 Tambon Maret, Ko Samui, Surat Thani
Thailand
Hotpot und Zutaten
Hotpot und Zutaten
Hotpot von oben
Hotpot von oben
Unser Tisch
Unser Tisch
Hotpot mit Zutaten
Hotpot mit Zutaten
Werbeschild
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