Das spannende Essen in Laos

Vertraut aber doch irgendwie anders

Ein großer Unterschied zwischen meinen ersten beiden Reisen nach Laos Anfang der 2000er und meiner Reise im November 2022 war sicherlich die Wahrnehmung des Essens. Damals hatte ich keine Ahnung von den Küchen Südostasiens und alles war neu. Als Folge kann ich mich auch kaum an das Essen damals erinnern, bis auf das eindrückliche Erlebnis eines Larbs voller Knochensplitter in Champasak 2003.

In der Zwischenzeit habe ich mich aber, auch Zuhause in Deutschland, sehr intensiv mit den südostasiatischen Küchen beschäftigt, besonders mit der Küche des benachbarten Thailands. Somit wirkten die meisten Gerichte nun sehr vertraut, obwohl ich viele davon das erste Mal bewusst vor Ort gegessen habe.

Bei vielen der laotischen Gerichte, allem voran dem Nationalgericht Laap, kommt diese Vertrautheit wohl daher, dass diese auch in den benachbarten Regionen Thailand sehr verbreitet sind. Der Laap ist durch seine Beliebtheit im Isaan jenseits des Mekong in der Zwischenzeit auch ein fester Bestandteil der thailändischen Küche.

Man darf die Landesküchen dieser benachbarten Länder natürlich trotzdem nicht in einen Topf werfen. Denn selbst beim beidseitig bekannten Laap gibt es feine Unterschiede bei den Zutaten und der Würze. Darüber hinaus gibt es jede Menge Details, die die laotische Küche einzigartig machen. Sei es eine spezielle Art der Zubereitung, besondere Zutaten oder schlicht eine andere Namensgebung.

Sehr auffällig fand ich zum Beispiel die große Vielfalt an Würsten, die man überall auf Märkten, aber auch in Restaurants findet. An besonderen Zutaten fand ich am Eindrücklichsten das Gewürzholz Mai Sakhaan und die Verwendung von Büffelhaut in Gerichten, aber auch als Snack.

Und dann sind dann natürlich noch die unbekannten Namen für vermeintlich bekannte Gerichte, so heißt zum Beispiel ein Salat mit unreifen Papayas “Tam Mak Hoong” oder ein sehr vertrautes Wokgericht mit Knoblauch, Chilis und heiligem Basilikum “Pad Sapao”. Diese Liste von Namen ließe sich sicherlich unendlich fortsetzen.

Bei aller Fachsimpelei muss ich natürlich auch zugeben, dass wir jetzt nur eine Woche in Laos waren und dabei ausgetretene touristische Pfade nicht verlassen haben. Vor daher haben wir vermutlich auch nur an der obersten Schicht der Geheimnisse der laotischen Küche gekratzt. Interessant fand ich diesen kulinarischen Ausflug auf jeden Fall und freue mich auch schon darauf, das eine oder andere spannende Gericht zu Hause nachzukochen.