Unsere Mittagspausen-Kochevents
Aisiatische Gerichte in der Firmenküche
Kochen in der Mittagspause
Der Standort meines neuen Arbeitgebers ETECTURE - wo ich seit Anfang des Jahres arbeite - befindet sich in einer ehemaligen Schreinerei und liegt in einer reinen Wohngegend im Karlruher Stadtteil Mühlburg. Wir haben dort keine Kantine und obwohl es ein paar gute Essenmöglichkeiten in der Umgebung gibt, ist das Essen gehen doch meist recht zeitaufwendig.
Aber glücklicherweise gibt es eine komplett ausgestattete Küche mit Gasherd und so koche ich mir, manchmal alleine aber auch des öfteren zusammen mit Kollegen eine schnelle Kleinigkeit. Meist kommen dabei Nudeln oder Reis zusammen mit Resten oder einer wilde Mischung aus frischen und fertigen Zutaten zum Einsatz. Hauptsache ist, es geht schnell und schmeckt.
Das schöne dabei ist, dass ich beim Kochen sehr gut abschalten kann und die Pause dann zwar meistens kurz aber dafür umso erholsamer ist. Und jetzt im Sommer kann ich mich zum Essen in unseren schönen Innenhof setzten und dabei das Wetter genießen.
Besonders gelungene Gerichte von diese schnellen Mittagspausen-Kochevents möchte ich dir ab und zu hier oder unter dem
Neues Equipment (04.11.2016)
Unser Arbeitgeber hat nach den Wünschen meines Arbeitskollegen Stephan und mir neues Kochequipment für unsere mittäglichen Kochsesssions angeschafft. Um genau zu sein einen Wok, eine Wok-Kelle und einen kleinen Reiskocher. Nachdem wir den Wok gestern Abend eingebrannt hatten, wurde er heute mit einem roten Thai Curry eingeweiht.
Das Ganze ging dank Gasherd super schnell und einfach. Die Kocherei in der Mittagspause hat mit dem neuen Equipment ein ganz neues Level erreicht und dazu noch einige Kollegen satt gemacht. Ich bin schon gespannt, was wir ab sofort noch alles zaubern werden.
Pad Ga Prau (09.12.2016)
Bei der Arbeit benutzten wir unser vor knapp vier Wochen neu angeschafftes Kochequipment in der Zwischenzeit recht fleißig und regelmäßig in den Mittagspausen. Hierfür haben wir nun auch nach und nach einen Vorrat an thailändischen Soßen und Pasten angeschafft. Diese finanzieren wir aus einer Kochkasse, in die jeder der mit isst etwas reinwirft.
Mein Kollege Stephan hat im Asia-Shop eine Paste entdeckt die dabei besonders häufig zum Einsatz kommt:
Noch leckerer wird es, wenn man nebenher noch ein paar Spiegeleier brät und diese dann auf das fertige Gericht legt. Bei der Auswahl des Fleisches ist man recht frei und so gab es bisher schon Pad Ga Prau Mhu, Pad Ga Prau Gai und vor zwei Tagen Pad Ga Prau Nuea. In der Zwischenzeit haben wir auch gelernt den Reiskocher schon einige Zeit vorher einzuschalten. Denn ist schon sehr ärgerlich auf den Reis warten zu müssen, wenn das Essen so schnell fertig ist und schon duftend vor einem steht.
Die “Holy Basil Seasoning Paste” habe ich mir bei meinem letzten Einkauf im Asia-Shop auch für Zuhause angeschafft, denn da soll es ab und zu ja auch schnell gehen. Übrigens kann man die Schärfe, die bei Pad Ga Prau schon sehr ordentlich sein kann, dies aber auch darf, recht einfach mit der Menge an Paste regulieren. Denn die Paste besteht hauptsächlich aus Chilis und Holy Basil.
Khao Mhu Daeng (16.12.2016)
Gestern meinte mein Arbeitskollege Stephan, ich solle heute hartgekochte Eier und eine Salatgurke mitbringen und mich dann einfach überraschen lassen.
Das war ich dann auch, als das
Er hatte das Fleisch vorgestern über Nacht in einer Marinade aus Hoisinsoße, Ketjap Manis, Chinese Five Spice Powder, Honig, heller und dunkler Sojasoße, Knoblauchpulver, Ingwer, Reiswein sowie etwas roter Lebensmittelfarbe eingelegt und es gestern Abend im Backofen mit Grillfunktion gegrillt. Für die Soße hat er dann die Marinade mit etwas Brühe aufgekocht und ein klein wenig Ketchup und braunen Zucker dazu gegeben.
Hähnchen Gong Bao (05.01.2017)
Wie viele meiner Kollegen auch habe ich diese Woche ja bereits schon wieder gearbeitet. Deswegen mussten wir uns auch schon wieder Gedanken machen, was es in der Mittagspause zu Essen gibt.
Und so haben wir gestern mal wieder unseren Wok und den Reiskocher angeworfen. Diesmal haben wir uns in der chinesischen Küche versucht, es gab Hähnchen Gong Bao. Wie immer in der Mittagspause sollte die Zubereitung schnell und einfach von statten gehen und hierfür eignet sich das Gericht hervorragend.
Ein Kollege hatte am Vorabend schon Paprika, Zwiebeln und Hähnchenfleisch klein geschnitten. Ein anderer Kollege hat Thai-Chilis, Essig, Shao Hsing, Ketjap Manis und Erdnüsse mitgebracht. Und ich habe Sichuan Pfeffer sowie Tempura Mehl, das ich noch aus Myanmar hatte, beigesteuert. Leider hatten wir Knoblauch vergessen, der geschmacklich eigentlich dazu gehört.
Das Fleisch wird zuerst in dem Mehl paniert und dann im Wok angebraten. Nebenbei haben wir die Chilis kleingeschnitten. Dann kommen die Erdnüsse, die Zwiebel, die Chilis und die Paprikawürfel zum Fleisch. Das ganze wird dann mit einer Soße aus Essig, Shao Hsing, Ketjap Manis, Palmzucker und dünner Sojasoße abgelöscht und nochmal kurz aufgekocht bis das Fleisch durch ist.
Dazu noch etwas Reis und Fertig war die schnelle Mahlzeit für die Mittagspause. Von einer Wok Füllung wurden wir zu sechst satt. So schnell wie das ging wird es Hähnchen Gong Bao sicherlich nochmal in der Mittagspause geben, dann auch mit Knoblauch.
Phở Bò (21.01.2017)
Eine vietnamesische Phở Bò in der Mittagspause zu machen hatten wir jetzt schon eine ganze Weile vor. Wir waren uns aber absolut nicht sicher ob das nicht zu aufwendig ist und viel zu lange dauert. Nach einiger Planung haben wir es am gestrigen Freitag dann einfach mal gewagt.
Bei der Brühe mussten wir aus Zeitgründen natürlich auf Fertigprodukte in Form von Bouillon pur, türkischen Brühwürfeln und der Phở Paste von Goose Brand zurückgreifen. Um eine möglichst starke Brühe zu bekommen, haben wir dabei von der Bouillon und den Würfeln deutlich mehr genommen als vorgeschlagen.
Auch die Nudeln waren natürlich getrocknete Fertignudeln. Hier haben wir breite, vietnamesische Reisnudeln verwendet, die auch als “Ricesticks” bekannt sind. Diese haben wir etwas mehr als eine Stunde vor der Zubereitung in warmes Wasser eingelegt. Die restlichen Zutaten dagegen waren frisch, so hatten wir neben dem mageren Rinderhüftsteak noch Mungbohnensprossen, Frühlingszwiebeln, Chilis und Koriandergrün besorgt.
Was dann tatsächlich die meiste Zeit beansprucht hat, war die sechs Liter Suppe zum kochen zu bringen. Aber nachdem wir in der Kochzeit schon das Fleisch und die Frühlingszwiebeln geschnitten, sowie den Koriander gerupft hatten, ging es danach sehr schnell.
Einfach einige Nudeln, Sprossen und das rohe Fleisch in eine Schüssel geben und dann die kochende Brühe darüber gießen. Nachdem man den dünnen Fleischstreifen
beim schnellen Garen zugeschaut hat, dann das ganze noch mit Chilis und Koriander garnieren und schon steht die dampfende Phở Bò vor einem. Dazu hatten wir noch
Hoisin- und
Alles in allem hat das Kochen und Essen dann auch nur etwa eine Stunde gedauert und wir wurden zu fünft satt und glücklich.
So eine Phở ist damit in der Mittagspause schon etwas aufwendiger als ein Curry. Die Zeit werden wir uns aber in Zukunft sicher öfter mal nehmen, denn der Aufwand lohnt sich. Eine lohnende Anschaffung sind sicherlich auch noch ein paar Essstäbchen, mit denen man die Suppe etwas schneller essen kann.
Khao Pad Gunchiang (01.03.2017)
Das gemeinsame Kochen in der Mittagspause hat sich in der Zwischenzeit so gut etabliert, dass es ein bis zweimal die Woche stattfindet und wir so schon den zweiten 10-Kilo-Sack Jasminreis bestellen mussten.
Das Erste, was wir mit dem neuen Reis gekocht haben war, gestern Mittag gebratener Reis mit chinesischer Wurst - auf Thai auch “Khao Pad Gunchiang”
(
Wir haben dabei den Klebreis durch normalen Reis ersetzt, den wir schon am Vortag im Reiskocher zubereitet hatten. Auch bei den restlichen Zutaten haben wir der Einfachheit halber ein paar entbehrliche Zutaten weggelassen, damit alles etwas schneller geht.
Stephan hatte die abgepackten
Das Zubereiten im Wok ging, nachdem wir vorher die Würste abgekocht, die Pilze eingelegt und alles kleingeschnitten dann auch ganz rasch. Und so hatten wir und zwei weitere Kollegen wieder ein schnelles und leckeres Mittagessen.
Rad Na Mie Grob (23.03.2017)
Stephan hat heute in der Mittagspause, beziehungsweiße gestern Abend, nochmal richtig gezaubert. Es gab frittierte Nudeln, die er zuhause vorbereitet hatte. Als Soße darüber thailändisches Rad Na mit Schweinefilet, in welchem der Sud vom Kochen des Schweinebauchs für das Mhu Grob, das es diese Woche auch schon gab, Verwendung fand.
Da ich gestern im Asia Shop leider keinen chinesischen Brokkoli bekommen habe, mussten als Gemüse simple Karottenscheiben herhalten. Das verfälscht etwas die typische Optik von Rad Na und veränderte den Geschmack ganz leicht, da Karotten einfach eine Süße mitbringen.
Von dem leckeren Essen wurden wieder insgesamt fünf Leute satt und es fanden alle sehr gut. Und so ich bin der Meinung, dass Stephans Rad Na Mie Grob die Aufnahmeprüfung für den festen Fundus von Gerichten für die Mittagspause mit Bravour gemeistert hat.
Diese Woche hat Stephan ganz schön vorgelegt und ich muss jetzt mal schauen, dass ich da bald ebenbürtig mit neuen Rezepten nachziehen kann.
Mal wieder Rad Na (16.04.2018)
Von dem marinierten
Das Rad Na bereiteten wir dort auch nach dem gleichen Rezept zu, nur gab es statt der breiten Reisnudeln, frittierte Weizennudeln. Diese Mie Grob hatte Stephan wie auch schon mal im letzten Jahr zuhause vorbereitet. Die Nudeln werden dabei zuerst abgekocht und dann portionsweise im Wok mit reichlich Öl frittiert.
Die frittierten Nudeln werden dann ebenfalls mit der dicken Rad Na Soße übergossen und sind sogar noch leckerer als die dicken Reisnudeln. Nur ist der Aufwand dafür natürlich etwas größer, andererseits lassen sie sich gut vorbereiten und sind daher gut für die Mittagspause geeignet.
Phở Bò (04.03.2019)
Das war heute nicht das erste Mal, dass es bei uns in der Mittagspause eine vietnamesische Phở Bò gab, aber es war die Erste auf der Basis einer selbstgekochten Rinderbrühe. Die Brühe hatte Stephan bereits am Freitag im Homeoffice für etwa 12 Stunden aus Rinderknochen ausgekocht. Normalerweise ist er Montags nie vor Ort, aber heute kam er extra vorbei um uns an der Phở teilhaben zu lassen.
Neben der Brühe selbst hatte er noch das ausgekochte Fleisch, selbstgemachte Fleischbällchen, Reisnudeln, Sprossen, Chilis, Frühlingszwiebeln, Koriander und Thai-Basilikum dabei. Manuel hatte ein Rindersteaks besorgt, eingefroren und diese dann in dünne Scheiben geschnitten. Hoisin- und Sriracha Küche haben wir sowieso immer in der Firmenküche auf Vorrat.
Waren die vorherigen Phởs schon immer sehr lecker, so war diese die absolute Krönung. Die selbstgemachte Brühe gibt der Suppe nochmal einen so viel intensiveren und kraftvolleren Geschmack. Die vielen frischen Beilagen, aber auch das Steak und die ausgekochten Fleischstücke rundeten das Ganze auf perfekte Art und Weise ab.
Wie so oft hatte es Stephan mit der Menge etwas übertrieben und da sich keine weiteren Mitesser gefunden haben, blieb am Ende noch von allem eine Menge übrig. Da er das alles nicht mehr mit Nachhause nehmen wollte, nahm ich den Rest mit, damit die immer noch kranke Anne auch noch in den Genuss von Stephans leckerer Suppe kam.
Stephan hat mich, die Suppe und alle Zutaten freundlicherweise noch heimgefahren, sodass ich heute Abend auch noch mal einen schönen Beilagenteller gerichtet habe und die Brühe aufgewärmt habe. Anne meinte, es wäre die beste Phở Bò gewesen, die sie je gegessen hat. Die Brühe und das Fleisch sind nun auch leer, aber Beilagen sind immer noch übrig und so glaube ich, dass es diese Woche noch mindestens einmal eine leckere Suppe geben wird, wenn auch ohne die geniale Brühe.
Khao Kha Mhu (15.11.2019)
Am Donnerstag bin ich dann zum zweiten Mal in dieser Woche lecker bekocht worden. Diesmal von Stephan bei der Arbeit. Er hat den Donnerstagvormittag damit verbracht in unserer Firmenküche Khao Kha Mhu, die thailändische Variante einer Schweinshaxe, für mich und andere Kollegen zuzubereiten.
Khao Kha Mhu ist ein thailändisches Palo Gericht, also nach einem Rezept gekocht das der chinesischen Küche entspringt und bei dem unter anderem Gewürze wie Zimt, Sternanis und Sichuan Pfeffer Verwendung finden. Das Fleisch wird dabei für längere Zeit in einer Brühe, die mit den genannten Gewürzen abgeschmeckt wurde, gekocht.
Im Fall einer Schweinshaxe wird diese zwei bis drei Stunden in der Palo Brühe gekocht, bis das Fleisch zart ist und fast von selbst vom Knochen fällt. Dabei nimmt das Fleisch den intensiven Geschmack der Gewürze an.
Aber auch die ganze Küche duftet während der Zubereitung nach diesen Gewürzen. Dies ist für mich ein Geruch der mich schlagartig an unzählige Garküchen und Märkte in Thailand erinnert, denn dort werden Palo Gerichte und insbesondere Khao Kha Mhu sehr gerne zubereitet und feilgeboten.
Und genau dieser von Fernweh geschwängerte Geruch empfing uns gestern, als wir in der Mittagspause die Küche betraten, in der Stephan den ganzen Vormittag gewerkelt hatte. Er hatte schon Teller mit Reis, eingelegtem Senfkohl, Eiern die in der Palo Brühe mitgekocht wurden, sowie Gurkenscheiben als Garnitur bereitgestellt.
Dann kam der große Moment, als er die Haxe aus Topf geholt hat, um das zarte Fleisch Scheibenweise abzuschneiden und auf den vorbereiteten Reisportionen zu platzieren. Darüber kam dann noch etwas von der Palo Brühe und dann wurde das Khao Kha Mhu serviert.
Ich kann dir versichern, dass das Ganze nicht nur einfach toll aussah, sondern auch traumhaft schmeckte. So ein Essen ist wirklich wie ein Kurztrip nach Thailand. Vielen Dank Stephan für das tolle Essen und die viele Arbeit die Du damit hattest.
Khao Man Gai (21.11.2019)
Mein Arbeitskollege Stephan hat am Mittwochnachmittag nochmal für mehrere Stunden in unserer Firmenküche gewütet. Das Ergebnis war ein Gericht, von dem wir in den letzten drei Jahren viel gesprochen haben, aber dessen Zubereitung wir immer als zu aufwendig abgetan haben.
Die Rede ist von Khao Man Gai, einem weiteren Klassiker des thailändischen Streetfoods. Hierbei handelt es sich um gekochtes Huhn, das auf Reis serviert wird. Das hört sich simpel an, die Zubereitung erfordert jedoch viel Zeit. Das ganze Huhn muss erst einmal ausgekocht werden und ein Teil der dabei entstehenden Brühe wird dann dazu verwendet den Reis zusammen mit Öl und viel Knoblauch zu kochen.
Zu Reis und Huhn wir dann noch die auskochte Brühe als Suppe und eine sehr leckere Soße auf Basis von Ingwer, Knoblauch, Chilis, Korianderwurzeln und fermentierter Sojabohnenpaste gereicht. Und als wäre das alles noch nicht genug Arbeit, hat Stephan noch einen drauf gelegt und dazu noch Hähnchenhaut sowie Hähnchenbrust frittiert.
Nach mehreren Stunden Arbeit konnte er mit seinem Khao Man Gai fünf Kollegen und mir ein sehr leckeres Abendessen servieren und machte uns damit sehr glücklich. Leider wird dies das letzte thailändisches Gericht bleiben, dass er bei uns in der Firma gekocht hat, denn er verlässt uns, um seine Karriere in einem andren Unternehmen fortzuführen.
Vielen Dank, Stephan, für das leckere Khao Man Gai zum Abschied sowie die vielen anderen thailändischen Gerichte die du für und mit uns gekocht hast und die viele Zeit, die du für deren Zubereitung investiert hast. In den vergangen drei Jahren hast du meinen Horizont der thailändischen Küche enorm erweitert. An unserem Firmen Wok wirst Du eine große Lücke hinterlassen.
Inspirationsquelle
Beim Rezept hat sich Stephan hauptsächlich an dem