Thailändische Gerichte von Ben Kindler

Aus dem Buch “Bangkok Original Streetfood”

In letzter Zeit habe ich immer mal wieder thailändische Gerichte aus Ben Kindlers Kochbuch Bangkok Original Streetfood ausprobiert. Zwei davon möchte ich dir im Folgenden etwas genauer vorstellen.

Gai Hor Bai Toey

Vor kurzem gab es in einem asiatischen Supermarkt in Freiburg mal wieder frische Pandanblätter, von denen ich auch gleich ein Paket eingepackt habe, ohne schon einen Plan zu haben, was ich damit anstellen könnte. Zu Hause angekommen, fragte sich Anne, ob wir nicht beim Durchblättern unseres neuen Kochbuchs “Bangkok Original Streetfood” von Ben Kinder ein Rezept mit Pandanblättern gesehen hätten.

Da habe ich natürlich gleich mal nachgeschaut und tatsächlich gibt es im Kapitel “Snacks” ein Rezept für “Gegrillte Hühnerkeule im Pandanblatt”. Beim Durchlesen merkte ich, dass das Rezept eine Variation von Gai Hor Bai Toey ist, was ich hier ja bereits vorgestellt habe. Ein Rezept für ein Gericht, das ich schon mal zubereitet habe, eignet sich natürlich sehr gut, um ein Gefühl für das neue Buch zu bekommen und so stand der Plan.

Statt Hühnerbrust sollte hier Hühnerkeule zum Einsatz kommen, was mir schon mal sehr gut gefiel, da ich in letzter Zeit fast nur noch Keule verkoche, weil sie so schön saftig bleibt. Ben Kindler beschreibt in seinem Rezept auch recht genau, wie man die Keule vom Knochen abtrennt. Diesen Schritt habe ich mir jedoch gespart in dem ich gleich “Pollo Fino”, also bereits entbeinte Keule gekauft habe. Die Haut habe ich dabei auch entfernt und als Snack frittiert.

Der nächste Unterschied der mir ins Auge fiel, waren die Zutaten für die Marinade. Im Gegensatz zu meinem alten Rezept, kommen hier bei Ben Kindler noch zusäzlich Sternanis, frischer Ingwer, Salz und Sesamöl zum Einsatz, was dem Ganzen einen etwas feineren Geschmack und “Bangkok Chinatown Touch” verleiht. Beim Marinieren setzt er ebenfalls auf Zeit und gibt eine Dauer von mindestens vier Stunden an.

Beim Vorbereiten der Pandanblatt Päckchen, das er als Einwickeln und “wie bei einer Krawatte verknoten” beschreibt, kam dann wieder meine komplette Unfähigkeit beim Umgang mit den Pandanblättern zum Vorschein. Und so habe ich schräg gewickelt und die Päckchen mit Gewalt und Zahnstochern fixiert, was auch hält, aber halt nicht schön aussieht. Für meine beiden linken Hände und meine Verweigerung von Krawatten kann Ben Kindler ja nichts.

Beim Dip zu den Gai Hor Bai Toey geht Ben Kindler dann einen anderen Weg und so kommen bei ihm lediglich Sojasoße, Fischsoße und frisch geröstete Sesamsamen zum Einsatz. Eine Kombination, die sich als viel spannender als mein bisheriger Dip herausstellen sollte und einfach hervorragend zu den Pandan Päckchen passt.

Aus Ermangelung eines Grills habe ich die Pandan Päckchen im Wok in einer Mischung aus Anbraten und Frittieren zubereitet. Diese Zubereitung in einer Pfanne gibt er ein seinem Rezept auch als Tipp an und warnt dabei zu Recht vor der Flüssigkeit, die noch aus den Blättern austreten kann.

Die fertigen Gai Hor Bai Toey waren sehr lecker, das Fleisch super zart und der Dip absolut passend. Ich muss zusammenfassend sagen, dass Ben Kindler diesen vermeintlich einfachen Snack mit seinem Rezept noch mal auf ein ganz anderes Geschmackslevel gehoben hat. Ich bin daher schon sehr gespannt auf weitere Rezepte aus seinem Buch.

Mhu Pad Saam Sahai

Als ich vor ein paar Wochen meinen Blogbeitrag über die thailändische Würzpaste Saam Sahai schrieb, benötigte ich natürlich auch ein paar Bilder der “drei Freunde”, also Korianderwurzel, Knoblauch und schwarzer Pfeffer, und deren Zubereitung zu der schmackhaften Paste.

Jetzt musste noch ein Rezept her, in dem die Paste Verwendung findet, denn ich konnte diese ja schlecht einfach wegwerfen. Da fiel mir ein, dass ich in dem Buch Bangkok Original Streetfood, das mir Anne kurz vorher mitgebracht hat, ein Rezept mit dem Titel “Drei Beste Feunde” gesehen hatte.

Ich fand das Rezept ziemlich genau in der Mitte des Buches wieder und es handelte sich tatsächlich um Schweinefleisch das in der besagten Würzpaste angebraten wird, ich würde es also als “Mhu Pad Saam Sahai” ( หมูผัดสามสหาย ) bezeichnen.

Es handelt sich um ein einfaches, thailändisches Wokgericht, in dem noch Babymaiskolben und chinesischer Brokkoli (Pak Kanaa) mit angebraten werden. Das Fleisch wird vorher noch mit Stärke bestäubt, um es zarter zu machen. Das Ganze wird dann, wie oft bei solchen Gerichten, mit einer Mischung aus Soja- , Fisch- und Austernsoße sowie Zucker abgelöscht.

Das las sich alles so einfach wie lecker, und so machte ich mich ans Werk. Frische Babymaiskolben hatte ich zufällig da, den Pak Kanaa ersetzte ich durch Frühlingszwiebeln, das passt zumindest farblich, auch wenn es geschmacklich natürlich etwas komplett anderes ist.

Kurze Zeit später war das schnelle Gericht dann auch schon fertig und ich konnte es Anne, die von der Arbeit nachhause kam, zusammen mit Jasminreis servieren. Wie zu erwarten leisteten die drei Freunde auch bei diesem Rezept beste Arbeit und verliehen dem Wokgericht einen sehr leckeren Geschmack.

Inspirationsquelle

Die Rezepte stammen beide aus dem Buch Bangkok Original Streetfood von Ben Kindler. Du findest sie dort auf den Seiten 58 und 151.